Dem Wasser auf den Grund geschaut
„Wir untersuchen am Standort Wittlaer im Jahr rund 8.000 Proben“, erklärt Laborleiterin Dr. Regine Schubbe. Das bedeutet aber nicht, dass es sich dabei einfach um 8.000 kleine Fläschchen handelt. Im Gegenteil: Soll nur eine einzige sogenannte Vollanalyse des Duisburger Trinkwassers durchgeführt werden, sind es allein dafür 33 Flaschen in verschiedenen Größen. Rund 15 Liter sind dann notwendig, um die über 200 für diese große Untersuchung notwendigen Parameter genau zu bestimmen, zum Beispiel Einträge von Pflanzenschutzmitteln oder andere chemische Rückstände. Wann welche Untersuchungen durchgeführt werden müssen, schreibt die Trinkwasserverordnung exakt vor. In Wittlaer wird das Duisburger Trinkwasser aber sogar noch häufiger und intensiver überwacht, als von der ohnehin schon strengen gesetzlichen Vorgabe gefordert.
Mindestens 20 verschiedene Untersuchungen einer einzigen Trinkwasserprobe finden pro Tag statt. Alle mikrobiologischen Untersuchungen werden in Handarbeit durchgeführt.
Die Mitarbeiter sind allesamt Experten besonderer Fachgebiete. Dr. Regine Schubbe selbst ist Diplom-Chemikerin, ihre Mitarbeiter haben einen Master in Wasserwissenschaften, Abschlüsse als Chemielaboranten oder in Biologie. Die Proben, die sie unter die Lupe nehmen, kommen nicht nur aus den Wasserwerken selbst, sondern auch aus hunderten von Messpunkten im Stadtgebiet und aus dem Vorfeld der Brunnenanlagen. „Nur so können wir sichergehen, dass die Qualität unseres Trinkwassers zu jeder Zeit gesichert ist und es überall in der Stadt die gleiche, hohe Qualität hat“, erklärt Schubbe.
Die 52-Jährige und ihre fünf Mitarbeiter in Wittlaer prüfen aber nicht nur die Wasserproduktion. Duisburgs Bürger können sich auch an anderen Stellen auf ihre prüfenden Blicke und Messergebnisse verlassen. „Für die Stadt prüfen wir die Wasserqualität auch in verschiedenen Gebäuden und Einrichtungen. Zum Beispiel in Kindergärten, Turnhallen und Feuerwachen“, so Schubbe. Rund ein Drittel der Proben in Wittlaer kommt aus solchen besonderen Aufträgen, und das Aufkommen wächst weiter. Seit einiger Zeit wird auch das Badewasser aus den Duisburger Schwimmbädern in Wittlaer untersucht, damit der Badespaß in der Stadt an Rhein und Ruhr jederzeit sorgenfrei und ungetrübt ist.
Der Expertenblick führt dabei auch konkret zu Verbesserungen. „Welche Zusammensetzung Wasser hat, lässt sich nur im Labor feststellen. Das Auge sieht das nicht und die Nase riecht das nicht. Wir können durch die Entnahme der Proben an verschiedenen Stellen aber manchmal feststellen, dass es besser ist, einen Wasserhahn zu tauschen oder eine Leitung zu erneuern. Das hat dann direkt positive Auswirkungen auf die gesamte Wasserqualität“, sagt die Laborleiterin, die sich schon seit 1996 ganz dem Trinkwasser verschrieben hat. Für sie und ihre Mitarbeiter ist es nicht nur die Faszination für Mikrobiologie und Chemie, die den besonderen Reiz ihrer Arbeit ausmacht, sondern auch das besondere Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit dem wichtigsten Lebensmittel überhaupt. „Es ist schön zu sehen, dass das Vertrauen ins Trinkwasser in den vergangenen Jahren immer größer geworden ist“, sagt Schubbe.
Sie selbst ist von der Qualität so überzeugt, dass sie zu Hause nur Wasser aus dem Hahn trinkt und auf Mineralwasser verzichtet – so wie immer mehr Menschen in Deutschland.
Wer im heimischen Garten einen Brunnen hat, kann sein Wasser im Wasserlabor im Wasserwerk Wittlaer von den Experten testen lassen. Zum Beispiel, um sicherzugehen, dass aus dem Brunnen gewonnenes Wasser bedenkenlos zum Befüllen des Kinder Planschbeckens im Sommer geeignet ist.
Auch wer eine Wärmepumpe betreibt, sollte über die Zusammensetzung des Wassers Bescheid wissen. Nicht zuletzt können auch Vermieter, so sie entsprechend große Warmwasserspeicher vorhalten oder ein langes hausinternes Netz haben, die gesetzlich vorgeschriebenen Wasserproben von den Experten aus dem Wasserwerk der Stadtwerke Duisburg AG durchführen lassen. Weitere Informationen und Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme gibt es auf der Internetseite der Wasserlabor Niederrhein GmbH unter wln-gmbh.de.