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Vom Vater geprägt

Ausgezeichnet für Solidarität: Margot Nohr

Die Geschichte ihres Vaters prägte Margot Nohr. Adolf Härtl galt aufgrund seiner KPD-Mitgliedschaft als Feindbild der Nationalsozialisten. Nach der Machtergreifung kam er ins Konzentrationslager Brauweiler. Härtl überlebte das Terrorregime. Bis zu seinem Tod im Jahr 1964 erhob er stets seine Stimme gegen rechtes Gedankengut. 


„Seine Biografie hat mich geprägt“, sagt Nohr. Die heute 74-Jährige machte es sich zur Aufgabe, die NS-Vergangenheit aufzuarbeiten. So lud sie als Leh-rerin Holocaust-Überlebende oder ehemalige Zwangsarbeiter in den Unter-richt ein. Zudem organisierte Nohr Klassenreisen nach Auschwitz. Die Bundes- verdienstkreuzträgerin engagiert sich auch außerhalb der Schule. Sie macht sich für die Aussöhnung mit den Völkern Osteuropas stark, initiiert Kulturver-anstaltungen mit Gästen aus Polen und Russland. Und Nohr packt vor Ort  an. Im russischen Pskow baute sie ein Heilpädagogisches Zentrum mit auf.

Margot Nohr macht sich für die Aussöhnung mit den Völkern Osteuropas stark.

„Ich habe in meinem Leben viel Solidarität erfahren“, sagt Nohr. „Deshalb wollte ich etwas zurückgeben.“ Sie spielt auf ihren beruflichen Aufstieg an. Nohr arbeitete zunächst als kaufmännische Angestellte. Durch ein Stipen- dium konnte sie ihr Abitur nachholen. Es folgte eine steile Karriere im Schul-dienst. Ab 1995 bis zu ihrer Pensionierung leitete Nohr das Albert-Einstein- Gymnasium in Rumeln. Ruhestand kennt sie aber nicht. Nohr leitet ehren- amtlich eine Fahrradgruppe der JVA Moers-Kapellen, unternimmt dabei mit Freigängern Ausflüge. Und sie kümmert sich als Familienhelferin um drei  syrische Kinder. 

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